Die Pflanze
Naturwuchs statt Bioanbau
Der botanische Name lautet Aloe ferox. Die einheimische „Cape
Aloe“ oder „Bitter Aloe“ gehört zur Familie der Liliengewächse und
zählt zu den sogenannten Blattsukkulenten, die längere Zeit Wasser
speichern können.
Unsere Pflanze wurde in großer Menge in der „Mossel Bay“ bei
Albertinia in der Kap-Region gefunden und ist bekannt für ihre hohe
Konzentration an Bitterstoffen, den sogenannten Aloinen.
Die überdimensionale Kerzenflammen ragen die
doldenförmigen Blüten orange-rot aus dem stachligen Blattgewirr. Die
Aloe Ferox entwickelt im Laufe ihres Daseins einen bis zu vier Meter
hohen Stamm aus abgestorbenem Blattwerk, an dessen Ende sich über 50
dickfleischige Blätter mit langen, scharfen Stacheln befinden
können. Man findet diese urwüchsigen Gestalten hauptsächlich auf den
riesigen Hochebenen entlang der Küste um das Kap in Südafrika, aber
auch in Asien. Auf den kargen, trockenen Böden wächst sie sehr
langsam, benötigt aber weder Düngung noch Bewässerung.
Nur alle drei bis vier Jahre werden die unteren Blätter der Pflanze
von Hand geerntet. Bis zur nächsten Ernte hat die Pflanze genügend
Zeit sich zu regenerieren und bleibt so über lange Jahre erhalten.
Aus ökologischen Gesichtspunkten ist dieser sensible Umgang mit der
Natur ein großer Vorteil gegenüber dem Plantagenanbau der Aloe Vera.
Spezielle Kennzeichen
Die Blätter haben meistens eine dicke Wachsschicht, so dass
möglichst wenig Wasser verdunsten kann
Stachelige Blattränder und Dornen an der Blattunterseite, vor allem
an den äußeren, für Schädlinge gut erreichbaren Blättern, schützen
die Pflanzen vor Tieren
Bestimmte Spiralformen und rosettenartige Anordnung der einzelnen
Blätter beschatten die saftigen Blattteile und verhindern damit,
dass eine zu starke Sonneneinstrahlung die Blätter vertrocknen
lässt.
Ein flaches, feinverästeltes Wurzelwerk nahe der Oberfläche fängt
auch geringe Mengen Wasser oder Tau auf.
Der bittere gelbliche Saft der Aloe ferox dient nicht nur dazu,
Tiere davon abzuhalten, die Blätter zu fressen, sondern der
Bittersaft sitzt so nah an der Unterseite der Blattepidermis, dass
dadurch ein Teil des schädigenden UV-Lichtes, bevor es ins
Blattinnere vordringen kann, abgefangen wird.
Die Natur dankt es dem Menschen, indem sie ihn mit einer Vielzahl
von wertvollen und lebensnotwendigen Substanzen beschenkt. Obwohl
die Aloe Vera weltweit bekannter ist, beinhaltet die Aloe ferox
wichtige Mineralien, Vitamine, Polysacharide und Eiweiße (dank ihrer
Entwicklung ) in einer weit höheren Konzentration. Daher wird sie
als Heilpflanze der Aloe Vera oftmals vorgezogen und wurde für ihre
medizinischen Qualitäten berühmt.
In der Literatur findet man unterschiedliche Angaben, um wie vieles
höher der Anteil der für uns so wichtigen Inhaltsstoffe ist. Einig
ist man sich, dass beispielsweise der Anteil an Acemannan,
einem hochmolekularen Polysacharid, mindestens doppelt so hoch ist
wie bei der Aloe vera.